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Haftkrankenhaus der Staatssicherheit der DDR

Die folgenden Fotografien sind im Rahmen eines Besuchs der Gedenkstätte Hohenschönhausen entstanden sind. Es war eine begleitete Führung/Fototour, mit einer Zeitzeugin.

 

Am 8. Februar 1950 wurde in der neu gegründeten DDR das Gesetz zur Bildung des Ministeriums für Staatssicherheit verabschiedet. Die Zentrale des MfS befand sich später in Berlin Lichtenberg, in der Normannenstraße. 

 

Ab 1951 befand sich in Hohenschönhausen die Zentrale Untersuchungshaftanstalt. Bis zu 40.000 Menschen wurden hier zwischen 1945 und 1990 inhaftiert (vor 1951 durch die Sowjetunion genutzt).

Nach unterschiedlicher Nutzung des Gebäudes auf der südlichen Seite der Anlage, die Räume wurden u. a. als Verhör- und Wohnräume genutzt, wurde von 1960 bis 1990 das Haftkrankenhaus hier betrieben. Hier gab es Krankenzellen mit 28 Betten, eine Röntgenstation, Leichenkammer und diverse Operations-, Behandlungs- und Laborräume. Ich Hofgangzelle (s. Foto) entstand erst in den 70´er Jahren.

In den Räumen wurden die Insassen prozessfähig gepflegt. Sie wussten in der Regel nicht wo sie sich befinden. Eine Schweigepflicht oder ähnliches gab es für die Patienten hier nicht. Alles scheinbar relevante wurde weitergegeben, auch vertrauliche Äußerungen und medizinische Einschätzungen der Untersuchungshäftlinge, wurde der Hauptabteilung gemeldet.

Auf dem Gelände, neben dem Haftkrankenhaus, steht ein Waggon der Deutschen Reichsbahn. Es handelt sich um einen  Gefangenen-sammeltransportwagen. Hiermit wurden die Gefangenen zwischen den einzelnen Haftanstalten transportiert.


Alle Fotografien entstanden am 15. April 2022 in der Gedenkstätte Berlin-Hohenschönhausen (www.stiftung-hsh.de)

 

Quellenangabe, Angaben zur Tour und Literatur

  • Der verbotene Stadtteil Stasi Sperrbezirk Berlin-Hohenschöhausen, ISBN: ‎ 978-3897735064
  • Medizin hinter Gittern, ISBN: ‎ 978-3897736733
  • go2know ist eine Berliner Agentur, die 2010 von Thilo Wiebers und Andreas Böttger gegründet wurde. Sie veranstalten Fotowalks und Fototouren an Orten, die sonst im Verborgenen liegen oder nicht betreten werden dürfen. BOOKING

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